Ebenen, auf English ›Layer‹, ermöglichen eine recht flexible Gestaltung des Seitenlayouts in ConTeXt.
Durch Ebenen ist es möglich, Elemente unabhängig vom Verlauf des Fließtextes an einer bestimmten Stelle auf der Seite zu platzieren.
Mit Hilfe von Ebenen ist es zum Beispiel möglich, ein Bild am oberen Seitenrand im Anschnitt zu positionieren.
Im dritten Teil der Artikelserie geht es um einige Besonderheiten in den ConTeXt-Dateien, mit denen wir bei Hostsharing sechsseitige Flyer im Format DIN lang erstellen.
Ausgangspunkt für unsere Lösung war ein Template von Marco Patzer, das er in der ConTeXt-Mailingliste bereitstellte.
Das Template half uns in wesentlichen Punkten weiter.
Das Seitenformat
Die sechsseitigen Faltblätter, um die es hier geht, sind nichts anderes als zweimal gefaltete DIN A4 Seiten.
Prinzipiell gibt es zwei Faltungsmethoden: die Zickzack-Faltung und den Altarfalz.
Im Folgenden geht es um den Altarfalz, bei dem beide Faltungen in der gleichen Richtung erfolgen.
Nach einer Reihe von Experimenten in 2018 haben wir uns Anfang dieses Jahres dazu entschlossen, unsere Werbemittel künftig mit ConTeXt zu erstellen.
Der Weg zu einem funktionierenden Workflow war nicht einfach, denn bevor wir überhaupt mit der Printproduktion starten konnten, mussten wir ein ganz grundsätzliches Problem lösen.
Am Anfang war die Farbe
In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass die RGB-Farbtöne, die wir für die Website benutzen, im Druck sehr unterschiedlich ausfielen, je nachdem, welcher Grafiker die Werbemittel produzierte.
Dies war der Auslöser, uns mit dem Thema Farbe grundsätzlich auseinander zu setzen.
Dabei mussten wir lernen, dass das Farbmanagement eine Wissenschaft für sich ist und wir allenfalls an der Oberfläche kratzen können.1
Was ich im Folgenden beschreibe, ist noch keine perfekte Lösung, sondern nur ein erster Schritt, ein praktikables Farbmanagement aufzubauen.
Auch 42 Jahre nach seiner Geburt ist TeX als Satzprogramm aus der Welt des Desktop Publishings nicht mehr wegzudenken.1
TeX ist jedoch in all den Jahren immer ein Programm für den Mengensatz geblieben.
Beim Akzidenzsatz konnte TeX nie glänzen.
Ab und zu wird das Programm für ein wissenschaftliches Konferenz-Poster benutzt.
Wenn es aber darum geht, echte Werbemittel wie Flyer oder Plakate zu gestalten, greift kaum jemand zu TeX.
Hier beherrscht mittlerweile Adobe mit seinem Indesign-Monopol das Feld.
Wer ein freies Gestaltungsprogramm einsetzen möchte, wird zu Scribus greifen, einem DTP-Programm, das über eine grafische Benutzeroberfläche interaktiv bedient wird.
Denn beim Akzidenzsatz ist die schnelle optische Rückmeldung nützlich.
Ich bin seit einem Vierteljahrhundert ein durchschnittlicher
LaTeX-Nutzer. Ich lernte LaTeX
auf meinem Atari Anfang der 90er Jahre, als ich meine Magisterarbeit
schrieb. Seither benutze ich es intensiv. Aber ich bin nie in die
inneren Geheimnisse von LaTeX vorgedrungen, die nötig wären, ein eigenes
LaTeX-Paket zu schreiben.
TeX/LaTeX ist vermutlich die einzige Software auf diesem Planeten, die
nahezu unverändert bereits in der zweiten Generation benutzt wird. Meine
Söhne schreiben, wie ich vor 25 Jahren, ihre Seminararbeiten mit LaTeX.
Und falls in 30 Jahren noch schriftliche Hausarbeiten in ausgedruckter
Form abgegeben werden, dürften auch ihre Kinder noch LaTeX nutzen – oder
ConTeXt. Denn ich glaube, dass
ConTeXt die Zukunft gehört.