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Anmerkungen zu Lemmy

Was ist Lemmy?

Lemmy ist ein Forum und Link-Aggregator. Registrierte Benutzer können Links posten und kommentieren oder Artikel schreiben und diese diskutieren. Die geposteten Links und Artikel sowie die Kommentare können von den Benutzern auf- bzw. abgewertet werden.

Lemmy kann also eine Diskussionsplattform für beliebige Themen sein, ein Hilfeforum oder eine Linkschleuder. Der Clou ist nun, dass man nicht nur die Foren abonnieren kann, die sich auf dem Server befinden, bei dem man angemeldet ist. Lemmy ist eine Fediverse-Anwendung. Die einzelnen Lemmy-Server sind über das ActivityPub-Protokoll miteinander verbunden. Das gemeinsame Protokoll gewährleistet die Interoperabilität zwischen den einzelnen Lemmy-Servern und sogar zwischen den verschiedenen Fediverse-Anwendungen. Man kann so auch Foren auf anderen Servern abonnieren, man kann aber auch einen Forumspost in Lemmy von seinem Mastodon-Account aus kommentieren.

Abschied von CSS-Frameworks

Als ich vor einigen Jahren Hugo entdeckte, begann ich, das Design meiner Websites wieder selbst zu erstellen. Mehr als ein Jahrzehnt hatte ich das nicht mehr getan, sodass ich im Prinzip alles neu lernen musste. Mir erschien es damals am einfachsten, ein CSS-Framework zu benutzen. Ich probierte Bootstrap, Bulma und einige andere. Schließlich landete ich bei Tachyons. Damit erstellte ich eine ganze Reihe von Websites.

Wechsel des Frameworks erfordert Umdenken

Die größte Hugo-Website, an deren Gestaltung und Pflege ich beteiligt bin, ist die Website meiner Hosting-Genossenschaft Hostsharing eG. Bei Hostsharing setzen wir Bootstrap als CSS-Framework ein. Ich musste mich also regelmäßig mit zwei verschiedenen CSS-Frameworks auseinandersetzen und ständig umzudenken.

Emacs – die Software für Autoren

Ein Werkzeug für die Lebensaufgabe

Schreiben ist eine Lebensaufgabe. Das gilt für wissenschaftliche Autoren ebenso wie für Dichter, Romanciers oder Essayisten. Als es noch keine Computer gab, haben die Menschen ihre Gedanken auf Papier festgehalten. Auf Papier gebannt haben Notizen, Materialsammlungen und Ideen Schriftsteller und Wissenschaftler Jahrzehnte lang begleitet. Manchmal besaß dieses Konvolut eine Struktur, wie im Falle eines Zettelkastens, manchmal schufen zeitlich oder thematisch gekennzeichnete Notiz- und Tagebücher eine Ordnung.

Zettelkasten mit Emacs, Org-Mode und ripgrep

Im September 2019 habe ich über meine Versuche geschrieben, Luhmanns Zettelkasten mit Emacs nachzubilden. Zuletzt aktualisierte ich den Beitrag im Juni 2020. In der letzten Aktualisierung erwähnte ich org-roam und kündigte an, dieses Paket genauer unter die Lupe zu nehmen. Mittlerweile realisiere ich meinen Zettelkasten tatsächlich mit org-roam.

Zu dem populären Paket gibt es auf Youtube zahlreiche Videos. Ich kann mir deshalb eine Einführung sparen. Nur so viel sei gesagt. Im Kern erfüllt org-roam nur eine einzige Funktion. Es zeigt die Backlinks einer geöffneten Datei an, also die Dateien, die auf die geöffnete Datei verweisen. Das hört sich einfacher an, als es ist. Org-roam kann diese Aufgabe nur mit Hilfe einer SQLite-Datenbank erfüllen.

Aufgabenmanagement mit Taskwarrior und Timewarrior

Org-Agenda für Emacs ist eine großartige Aufgabenverwaltung. Das Netz ist voll mit Anleitungen, wie man die Kombination fürs Selbstmanagement nutzen kann. Ich selbst nutzte Org-Agenda als Freiberufler viele Jahre, um meine Aufgaben im Blick zu halten und Arbeitszeiten abzurechnen. Org-Mode und Org-Agenda greifen ideal ineinander, man hat eine Aufgabenverwaltung mit Zeiterfassung, die gleichzeitig auch als Notizbuch funktioniert. Man kann einen Gedanken schnell niederschreiben, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob daraus eine Aufgabe entsteht oder eine Idee für einen Text.

Vokabeln lernen mit Emacs und Pamparam

Als Schüler lernte ich Vokabeln im Bus. Mein Kurzzeitgedächtnis reichte aus, um die verhassten Vokabeltests zu bestehen. Ins Langzeitgedächtnis wanderten dabei jedoch nur die wenigsten Vokabeln.

Seit einiger Zeit lerne ich Spanisch und benötige daher eine bessere Methode, um Vokabeln richtig zu lernen. Eine Zeit lang habe ich die Vokabeltrainer-App von leo.org benutzt. Wenn man auf leo.org eine Wortbedeutung nachschaut, kann man die Vokabel abspeichern und später über die App einüben. Alles, was man dafür braucht, ist ein Account auf der Website. Leo.org stellt verschiedene Vokabelsammlungen mit einem strukturierten Grundwortschatz zur Verfügung, sodass man gleich mit dem Vokabeltraining anfangen kann. Wenn ihr eine Fremdsprache lernt, die Leo.org unterstützt, dann probiert das doch einmal aus.

Emacs Zettelkasten

Letztens bekam ich eine Textnachricht von einem Freund. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesprochen und so fragte er mich etwas unvermittelt: »Hast du Luhmanns Nummernsystematik verstanden?« Er kam gerade aus einem Vortrag auf einem Barcamp, auf dem unter anderem das Online-Archiv von Luhmanns Zettelkasten erwähnt wurde. Die Nummerierung der Zettel erwähnte der Referent nur am Rande, sodass ihre Systematik nicht erklärt wurde.

Ich hatte zwar von Luhmanns berühmtem Zettelkasten schon gehört, da ich aber mit seiner Universaltheorie zur Beschreibung des Lebens, des Universums und des ganzen Rests nie etwas anfangen konnte, hatte ich auch niemals das Bedürfnis verspürt, mich mit seinem Zettelkasten zu beschäftigen, obwohl dieser bekanntlich für ihn all seine Bücher geschrieben hatte.

Datenaustausch mit dat

Meine Kunden schicken mir gerne größere Daten via WeTransfer. Kürzlich merkten sie dann, dass WeTransfer nicht in den Wolken existiert, sondern einfach nur aus Servern anderer Leute besteht, die auch schon mal Fehler machen.

Ich habe hier bereits mehrmals über Alternativen zu zentralen Diensten wie Dropbox, Google und WeTransfer berichtet, die meines Erachtens sicherer und nach einer gewissen Umgewöhnung absolut alltagstauglich sind: zum Beispiel Syncthing oder Onionshare. Die Alltagstauglichkeit von Syncthing konnte ich in den letzten Monaten in der Praxis verifizieren. In einer spontan gebildeten Arbeitsgruppe, die keine gemeinsame Infrastruktur besaß und lediglich über E-Mail kommunzierte, schlug ich vor, eine gemeinsame Dateiablage mit Hilfe von Syncthing zu bilden. Die Arbeitsgruppe bestand aus insgesamt vier Personen. Beteiligt waren die Betriebssysteme Linux, Mac OS X und Windows. Außer mir hatte niemand Erfahrung mit Syncthing. Es lief alles problemlos.

Werbemittel mit ConTeXt gestalten (Teil 4)

Ebenen, auf English ›Layer‹, ermöglichen eine recht flexible Gestaltung des Seitenlayouts in ConTeXt. Durch Ebenen ist es möglich, Elemente unabhängig vom Verlauf des Fließtextes an einer bestimmten Stelle auf der Seite zu platzieren. Mit Hilfe von Ebenen ist es zum Beispiel möglich, ein Bild am oberen Seitenrand im Anschnitt zu positionieren.

Drei Innenseiten eines Faltblatts mit drei Bildern, die am oberen Seitenrand im Anschnitt positioniert sind.
Drei Innenseiten eines Faltblatts mit drei Bildern, die am oberen Seitenrand im Anschnitt positioniert sind.

Werbemittel mit ConTeXt gestalten (Teil 3)

Im dritten Teil der Artikelserie geht es um einige Besonderheiten in den ConTeXt-Dateien, mit denen wir bei Hostsharing sechsseitige Flyer im Format DIN lang erstellen. Ausgangspunkt für unsere Lösung war ein Template von Marco Patzer, das er in der ConTeXt-Mailingliste bereitstellte. Das Template half uns in wesentlichen Punkten weiter.

Das Seitenformat

Die sechsseitigen Faltblätter, um die es hier geht, sind nichts anderes als zweimal gefaltete DIN A4 Seiten. Prinzipiell gibt es zwei Faltungsmethoden: die Zickzack-Faltung und den Altarfalz. Im Folgenden geht es um den Altarfalz, bei dem beide Faltungen in der gleichen Richtung erfolgen.

Werbemittel mit ConTeXt gestalten (Teil 2)

Nach einer Reihe von Experimenten in 2018 haben wir uns Anfang dieses Jahres dazu entschlossen, unsere Werbemittel künftig mit ConTeXt zu erstellen. Der Weg zu einem funktionierenden Workflow war nicht einfach, denn bevor wir überhaupt mit der Printproduktion starten konnten, mussten wir ein ganz grundsätzliches Problem lösen.

Am Anfang war die Farbe

In der Vergangenheit haben wir die Erfahrung gemacht, dass die RGB-Farbtöne, die wir für die Website benutzen, im Druck sehr unterschiedlich ausfielen, je nachdem, welcher Grafiker die Werbemittel produzierte. Dies war der Auslöser, uns mit dem Thema Farbe grundsätzlich auseinander zu setzen. Dabei mussten wir lernen, dass das Farbmanagement eine Wissenschaft für sich ist und wir allenfalls an der Oberfläche kratzen können.1 Was ich im Folgenden beschreibe, ist noch keine perfekte Lösung, sondern nur ein erster Schritt, ein praktikables Farbmanagement aufzubauen.

Werbemittel mit ConTeXt gestalten (Teil 1)

Auch 42 Jahre nach seiner Geburt ist TeX als Satzprogramm aus der Welt des Desktop Publishings nicht mehr wegzudenken.1 TeX ist jedoch in all den Jahren immer ein Programm für den Mengensatz geblieben. Beim Akzidenzsatz konnte TeX nie glänzen. Ab und zu wird das Programm für ein wissenschaftliches Konferenz-Poster benutzt. Wenn es aber darum geht, echte Werbemittel wie Flyer oder Plakate zu gestalten, greift kaum jemand zu TeX. Hier beherrscht mittlerweile Adobe mit seinem Indesign-Monopol das Feld. Wer ein freies Gestaltungsprogramm einsetzen möchte, wird zu Scribus greifen, einem DTP-Programm, das über eine grafische Benutzeroberfläche interaktiv bedient wird. Denn beim Akzidenzsatz ist die schnelle optische Rückmeldung nützlich.

Coopweb – Barcamp auf der FrOSCon

Gestern habe ich im Rahmen der FrOSCon im Projektraum der Hostsharing eG das Barcamp »Gemeinschaftliche Infrastruktur moderiert. Wir fragten uns: »Wie kann man Social-Media- und Code-Hosting-Plattformen in einem Verein oder in einer Genossenschaft nachhaltig betreiben?«

Dies ist kein offizieller Bericht im Namen der Teilnehmer, sondern mein eigenes sehr subjektives Fazit. Dieser Link führt zum Programm und den Pads, in denen wir die einzelnen Sessions protokolliert haben.

Ich würde mich freuen, wenn die anderen Teilnehmer ihre Eindrücke ebenfalls zusammenfassen würden, sodass ich sie hier verlinken kann.

ActivityPub, der Turbo des Fediverse

Kürzlich lief ein Toot durch meine Timeline, der bei mir ein kleines Aha-Erlebnis auslöste. Ein gewisser dada listet in der Nachricht vier Software-Projekte auf, die auf dem neuen W3C-Standard ActivityPub aufbauen. Neben die Namen der Projekte setzte er die Flagge des Landes, aus dem der Hauptentwickler stammt.

In den Kommentaren werden weitere Projekte aufgezählt. Allen gemeinsam ist, dass ihre Schöpfer keine US-Amerikaner sind. Fast hat es den Anschein, als würden die USA, wo die großen proprietären Internetplattform entstanden sind, die Milliarden Menschen ausspionieren und ihren Erfindern einen unanständig großen Reichtum verschafft haben, als würde das innovationsversessene Silicon Valley die faszinierendste Entwicklung der letzten Jahre im Internet verschlafen. Das ist natürlich ein Trugschluss. Auch dort wird sicher an ActivityPub-Projekten gearbeitet. Und das Imperium wird ganz sicher Mittel und Wege finden, um selbst das Fediverse zu monetarisieren. Aber im Moment fliegt das freie soziale Netz unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle der Start-up-Szene in Kalifornien. Und das ist auch gut so.

Briar

Vor einiger Zeit wurde der Messenger Briar in der Version 1.0 veröffentlicht. Eine solches Release ist immer ein Einschnitt. Die Beta-Phase der Entwicklung ist offiziell beendet. Man hat es mit einem fertigen Programm zu tun, das man an seinen Ansprüchen messen kann. Und die sind hoch gesteckt. Briar will uns umfassend gegen Zensur und Überwachung schützen.

Briar schützt vor

  • der Überwachung von Metadaten (Wer mit wem chattet),
  • der Überwachung der Inhalte (Worüber gechattet wird),
  • der Zensur von Inhalten durch Filter,
  • der Unterbrechung des Chats durch Takedown-Order,
  • Denial-of-Service-Attacken,
  • der Unterbrechung von Kommunikation durch Ausschalten des Internets.

Warum soll das interessant sein? Der ungebrochene Erfolg von WhatsApp, Facebook, Google und Twitter beweist uns doch, dass die Menschheit durchaus gerne überwacht wird und auch keinerlei Probleme damit hat, zensierte Medien zu lesen. Bloß eine verschwindend kleine, aber hoffentlich wachsende Minderheit sieht das anders. Und für diese Menschen ist Briar gedacht.

Hubzilla versus Mastodon

In den letzten Wochen habe ich die beiden sozialen Netzwerke Hubzilla und Mastodon getestet. Dabei habe ich festgestellt, dass die beiden Netzwerke, obwohl sie so häufig in einem Atemzug genannt werden, unterschiedlicher nicht sein könnten.

Installation

Mastodon nutzt einen modernen Software-Stack, der einen entsprechend hohen Installationsaufwand nach sich zieht. Das Backend ist in Ruby on Rails programmiert, das GUI nutzt React.js. Als Datenbank kommen Redis und PostgreSQL zum Einsatz und als Volltext-Suchmaschine Elasticsearch. Ich musste Mastodon glücklicherweise für den Test nicht selbst installieren. Das haben Kollegen von Hostsharing getan. Ich selbst würde es erst gar nicht versuchen.

Movim

Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich ein Faible für Dinge habe, die sich abseits des Mainstreams entwickeln. Auch in diesem Beitrag geht es um eine Software, die kaum jemand kennen dürfte: Movim.

Movim ist ein verteiltes Soziales Netzwerk, das auf XMPP aufbaut. XMPP ist ein offenes und standardisiertes Instant Messaging Protokoll, das unter anderem die Grundlage für den Messenger-Dienst Jabber bildet. Seitdem der US-Dienst WhatsApp den Messenger-Markt beherrscht, ist XMPP etwas in Vergessenheit geraten, obwohl auch WhatsApp XMPP nutzt. Allerdings sperrt man andere Clients aus, um einen Walled Garden zu schaffen. Vendor-Lock-in ist halt das Ziel der allermeisten IT-Konzerne. Trotzdem dürften die meisten Leser schon einmal von XMPP gehört haben. Im IT-Umfeld benutzen viele XMPP-Clients, um miteinander zu chatten. Sowohl der Chaos Computer Club als auch die Piratenpartei betreiben Server, auf denen man sich ein Konto anlegen kann. Außerdem bieten einige E-Mail-Dienstleister ihren Kunden ein Jabber-Konto an. XMPP ist also ein bewährtes und recht verbreitetes Protokoll, so dass ich es lohnend fand, mir einmal Movim aus der Nähe anzuschauen.

Syncthing statt Cloud

Immer wieder sendet mir jemand größere Dateien über einen Cloud-Service zu. Ich bekomme dann per E-Mail einen Link zugesendet, über den ich im Webbrowser zum Download gelange. Die Daten, die ich über diesen Weg bekomme, sind zwar vertraulich, aber nicht geheim. In der Regel sind es Informationen über neue Produkte und Dienstleistungen, für die ich als Werbetexter schöne Worte finden soll.

Aber ich frage mich schon, ob die Unternehmen auch personenbezogene, sehr vertrauliche oder sogar geheime Daten ebenfalls über einen solchen Service versenden. Meine Hoffnung ist, dass sich die Unternehmen dann vorher wenigstens einmal die Terms of Service der Dienste anschauen.

Mu4e

Früher habe ich eine Zeit lang mutt und gnus benutzt, um E-Mails zu lesen. Mutt ist ein Mailprogramm für die Kommandozeile. Mit Neomutt ist gerade ein Nachfolger dieses beliebten Programms erschienen. Gnus ist vermutlich der beste Newsreader, den es je gab. Ich habe ihn früher sowohl für News als auch für Mail benutzt. Seit dem Ende des Usenets kann gnus seine Stärken aber nicht mehr richtig ausfahren. Seine E-Mail-Funktionen waren immer ein wenig umständlich implementiert.

Mit Delta Chat per E-Mail chatten

Delta Chat ist ein Messenger für Android, der einen ganz anderen Weg geht, als alle anderen. Er implementiert weder ein neues eigenes Kommunikationsprotokoll, noch das weit verbreitete Messenger-Protokoll XMPP und auch keine hippen Blockchain-Technologien. Delta Chat nutzt verschiedene Standards aus dem E-Mail-Bereich, um Nachrichten hin- und herzuschicken.

Das bedeutet, man benutzt Delta Chat über seinen normalen E-Mail-Account. Im Folgenden möchte ich, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Vor- und Nachteile dieses Ansatzes auflisten.

Podcasts verwalten mit git-annex

Ich habe bereits vor ein paar Jahren über git annex geschrieben und war damals zu einem ernüchternden Fazit gekommen. In mehreren Updates musste ich über Schwierigkeiten mit dem Programm berichten. Es gibt aber einen Anwendungsbereich, in dem git annex brav seine Dienste verrichtet und zwar bei der Verwaltung von Podcasts. Mit dem Befehl git-annex importfeed lassen sich Podcasts importieren. Auf meinem Mediacenter, einem Raspberry 3 mit Kodi, sorgt ein Skript dafür, dass Podcast, die mich interessieren, heruntergeladen werden.

Tiny Tiny RSS & Shaarli

Als ich nach Münster fuhr, um mir die Skulptur Projekte anzuschauen, wollte ich auf Diaspora über meine Eindrücke bloggen. Aber Dandelion* meinte, meine Bilder seien zu groß. Aus meiner Reportage wurde nichts. Ich ließ es bei drei Posts bewenden und konzentrierte mich auf die Kunst vor Ort. Gerne hätte ich das Titelbild dieses Artikels gepostet, das einen Teil der Skulptur »Sketch for a Fountain« von Nicole Eisenman zeigt. Aber die Technik stand meiner Kreativität im Wege. Wer weiß, wozu es gut ist. Meine Kontakte in Diaspora werden nicht mit Betrachtungen zur Kunst gelangweilt und etwaige Abmahnanwälte haben weniger Gelegenheit, mich wegen ersponnener Urheberrechtsverletzungen – Panoramafreiheit hin oder her – wie eine Weihnachtsgans auszunehmen.

Als wenn ich mir das Rauchen abgewöhnen wollte

Im Moment ertappe ich mich bei einer ganz ähnlichen Handlungsweise. Ich probiere alle möglichen sozialen Netze aus, um von Twitter loszukommen. Seit ein paar Jahren habe ich ein Diaspora-Konto, wo ich mittlerweile fast eben so viele Kontakte habe, wie auf Twitter. Die Qualität der Interaktion ist auf Diaspora meist deutlich höher als auf Twitter. Vor einigen Tagen habe ich dann noch ein Mastodon- und ein GNU-Social-Konto eröffnet. Vordergründig tat ich das nicht, um mir die sozialen Netze abzugewöhnen. Ganz im Gegenteil! In der Hostsharing eG, in der ich Genosse bin, gibt es Überlegungen, ein soziales Netzwerk für die Mitglieder zu installieren und ich möchte die gängigen Netzwerke ausprobieren, um in der Diskussion mitreden zu können. Deshalb verlinke ich die Konten hier auch nicht, da sie in ein paar Wochen vermutlich wieder geschlossen werden.

Webdesign – nicht mein Ding

Seitdem ich Hugo benutze, um meine Websites zu generieren, lerne ich sehr viel über CSS. 2001 fing ich an, das Python CMS Plone zu nutzen. Das Standardlayout war so gut, dass ich fortan bloß noch leichte Modifikationen am Layout für meine jeweiligen Websites vornahm. Man kann also sagen, dass ich die gesamte Entwicklung von CSS verpennt habe. Hugo brachte mich dazu, mich wieder mit HTML und CSS auseinanderzusetzen. Daher fühle ich mich gerade wie ein Zeitreisender, der aus dem Jahr 2001 ins Jahr 2017 versetzt wurde und eine neue Welt vorfindet. Aus den CSS-Regeln der Jahrhundertwende, die ich durch die Website Selfhtml kennenlernte, ist eine unübersehbare Menge von CSS-Frameworks geworden, für die man eigens vereinfachte Hilfs-Frameworks mit Generatoren wie Less oder Sass bauen musste, um die Komplexität noch einigermaßen beherrschen zu können.

Notizen unter Linux scannen

Von Zeit zu Zeit möchte ich handschriftliche Notizen einscannen und platzsparend speichern. Speicherplatz ist zwar billig, aber spätestens dann, wenn ich die Notizen versenden möchte, hätte ich gerne eine möglichst kleine Datei. Mit den Ergebnissen meines Scanners war ich immer unzufrieden. Dann entdeckte ich Noteshrink.

Noteshrink optimiert eingescannte handschriftliche Notizen, reduziert dabei die Datenmenge und speichert das Ergebnis als handliche PDF-Datei ab. Das Skript stammt von Matt Zucker. In einem Blog-Artikel beschreibt er, wie das Programm funktioniert. Kurzgefasst identifiziert das Skript die Hintergrundfarben, isoliert die Vordergrundfarben und wandelt sie in indizierte Farben um, indem es eine Hand voll Farben definiert, die den Vordergrundfarben nahekommen.

Mit OnionShare Daten anonym und abhörsicher teilen

Wer Daten mit anderen Personen teilen will und dafür keinen Dienst in Trumpistan verwenden möchte, hat mittlerweile eine ganze Reihe von Möglichkeiten, dies sicher und vertraulich zu tun. Unternehmen greifen beim Teilen größerer Datenmengen gerne auf eigene Server oder Speicherdienste in der EU zurück. Eigene Server erfordern jedoch die gewisse Pflege und Speicherdienste in der EU lösen nicht das Grundproblem: die geteilten Daten befinden sich auf fremden Servern. Es gibt keine Cloud, sondern bloß fremde Festplatten. Wer den Aufwand eigener Server nicht leisten möchte, kann P2P-Lösungen nutzen, die sehr benutzerfreundlich geworden sind. In einem früheren Artikel habe ich Syncthing vorgestellt, das die netzwerkübergreifende Synchronisierung von Ordnern ermöglicht und damit verteilten Teams gemeinsame Arbeitsordner zur Verfügung stellt. Retroshare, das ich ebenfalls besprochen habe, kann die komplette zentralisierte Kommunikationsinfrastruktur, die wir üblicherweise benutzen, durch ein verschlüsseltes P2P-System ersetzen. Weitere Möglichkeiten findet man auf https://prism-break.org/de/.

Hugo-Workflow auf Hostsharing

Seit Anfang des Jahres bin ich Genosse der Hostsharing eG und betreibe alle meine Websites auf der hochverfügbaren Plattform der Hosting-Genossenschaft. Warum ich der Genossenschaft beigetreten bin und keinen eigenen Root-Server mehr betreibe, erkläre ich vielleicht in einem anderen Artikel noch einmal ausführlich.

Hier nur soviel: Hostsharing bietet schon im kleinsten Webpaket Hochverfügbarkeit mit allem Pipapo. Hostsharing ist eine Genossenschaft; ich kann also die Geschäftspolitik als Mitglied mitbestimmen und bin nicht nur Kunde, sondern auch Miteigentümer. Hostsharing ist außerdem schon einige Jahre am Markt. Beinahe wäre ich schon im Gründungsjahr Mitglied geworden. Und last but not least kannte ich zufriedene Genossen und habe die Entwicklung der Genossenschaft über all die Jahre aus der Ferne beobachtet. Hostsharing bietet mir die Möglichkeit mit weniger Aufwand mehr Kontrolle über meine Internetaktivitäten zu haben.

Zurück in die Zukunft (mit Hugo)

Wie alles begann

Als ich 1998 mit dem Bloggen begann, war das Wort ›Weblog‹ in Deutschland noch nicht gebräuchlich. Man half sich mit Begriffen wie ›Internet-Tagebuch‹ oder ›Digital Diary‹, um ein literarisches Phänomen zu beschreiben, das noch völlig neu war. Und natürlich gab es damals auch noch keine Content-Management-Systeme, mit denen man seine Artikel im Netz veröffentlichte. Viele strickten ihre Webseiten damals mit der Hand. Sie schrieben komplette Webseiten mit einem Texteditor oder einem dieser grauenvollen WYSIWYG-Editoren, die nicht einmal im Ansatz valides HTML produzieren konnten. Ich benutzte immerhin schon einen Website-Generator, der die HTML-Generierung automatisierte. Das Programm hieß WML Website Meta Language. Es verwandelte Textdateien, in denen sich einfache Auszeichnungselemente befanden, in HTML-Seiten, die alle notwendigen Navigationselemente enthielten und zusammen eine komplette Website bildeten. Die Seiten lud ich anschließend per FTP auf einen Webserver hoch.

ZeroNet

Das interessanteste Dezentralisierungsprojekt, das ich in den letzten Monaten kennengelernt habe, ist ZeroNet. Es ist in Python programmiert und nutzt BitCoin- und Bittorrent-Technologien dazu, um Websites digital zu signieren und zu verteilen. Mehr dazu erfährt man in der Dokumentation.

Grob gesprochen funktioniert ZeroNet folgendermaßen. Bei der Installation von ZeroNet wird ein Schlüssel erzeugt. Wenn man eine Website in ZeroNet anlegt, signiert man sie mit seinem Schlüssel und veröffentlicht sie in ZeroNet. Die Website ist sofort unter einer ZeroNet-URL erreichbar und kann von anderen Personen heruntergeladen werden. Dieses Herunterladen geschieht über die Bittorrent-Technologie, das heißt, jeder, der eine Website herunterlädt, um sie zu lesen, verteilt sie auch gleichzeitig im Netz. Wenn man eine Website heruntergeladen hat, folgt man ihr quasi. Sie wird automatisch aktualisiert, wenn der Besitzer der Website eine neue Version veröffentlicht.

Freedombox auf Raspberry Pi

Privatsphäre schützen mit preiswerter Hardware

Die Freedombox ist ein persönlicher Server, der die Privatsphäre schützt. Sie enthält eine Software-Sammlung, die auf dem Linux-Betriebssystem Debian basiert und auf preiswerter und stromsparender Hardware, wie zum Beispiel dem Raspberry Pi 2, installiert werden kann. Zur Unterstützung des Projekts wurde dieFreedomBox Foundation gegründet. Eben Moglen, Jura-Professor an der Columbia Law School und Gründer des Software Freedom Law Center, ist der Präsident der Foundation.

Installation und Einrichtung

Da es ein Image für den Raspberry Pi gibt, ist die Installation sehr einfach. Man lädt das Image herunter, verifiziert das Image mit dem entsprechenden GnuPG-Schlüssel, schreibt es auf die SD-Karte und bootet den Raspberry Pi damit.

Retroshare, das Netz für echte Freunde

Die P2P-Revolution rollt

Wenn man sich nach Kommunikationsmöglichkeiten umschaut, die Vertraulichkeit garantieren, so findet man schnell ein Dutzend Programme, die eine Lösung versprechen. Die Website prism-break.org, die nach den Enthüllungen von Edward Snowden eingerichtet worden ist, listet zahlreiche Programme auf. Man kann davon ausgehen, dass sich noch sehr viel mehr innovative Lösungen in der Entwicklung befinden, die hier nicht aufgeführt sind. Dezentrale Netzwerke, Verschlüsselung, Anonymität, Peer-to-Peer – diese Stichworte haben zurzeit Hochkonjunktur. Die P2P-Revolution hat begonnen.

Twister

Obwohl ich schon länger nach einer dezentralen Twitter-Alternative gesucht habe, bin ich erst kürzlich auf Twister gestoßen. Twister ist anders als die übrigen Twitter-Klone, es baut konsequent auf P2P-Technologien wie Blockchain, Distributed Hash Tables und Bittorrent.

Was ist faul an Twitter?

Es gibt viel an Twitter auszusetzen. Ich will es kurz machen. Twitter ist eine proprietäre, zentrale Microblogging-Plattform, die einem US-amerikanischen Unternehmen gehört und damit rund um die Uhr von US-Geheimdiensten abgehört werden kann. Der Twitter-Graph, also deine Verbindungen und Vorlieben auf Twitter, geben Geheimdiensten, Polizeibehörden und allen Unternehmen, die dafür zahlen, ein umfangreiches Profil deiner Sozialkontakte, Konsumgewohnheiten und Denkweisen.

ConTeXt statt LaTeX – Textsatz für Autoren und Gestalter

Rückblick

Ich bin seit einem Vierteljahrhundert ein durchschnittlicher LaTeX-Nutzer. Ich lernte LaTeX auf meinem Atari Anfang der 90er Jahre, als ich meine Magisterarbeit schrieb. Seither benutze ich es intensiv. Aber ich bin nie in die inneren Geheimnisse von LaTeX vorgedrungen, die nötig wären, ein eigenes LaTeX-Paket zu schreiben.

TeX/LaTeX ist vermutlich die einzige Software auf diesem Planeten, die nahezu unverändert bereits in der zweiten Generation benutzt wird. Meine Söhne schreiben, wie ich vor 25 Jahren, ihre Seminararbeiten mit LaTeX. Und falls in 30 Jahren noch schriftliche Hausarbeiten in ausgedruckter Form abgegeben werden, dürften auch ihre Kinder noch LaTeX nutzen – oder ConTeXt. Denn ich glaube, dass ConTeXt die Zukunft gehört.

Historische Erstausgaben als E-Book lesen

Das Deutsche Textarchiv ist ein computerlinguistisches Projekt. Es »stellt einen disziplinen- und gattungsübergreifenden Grundbestand deutschsprachiger Texte aus dem Zeitraum von ca. 1600 bis 1900 bereit. […] Um den historischen Sprachstand möglichst genau abzubilden, werden als Vorlage für die Digitalisierung in der Regel die Erstausgaben der Werke zugrunde gelegt. Das elektronische Volltextkorpus des DTA ist über das Internet frei zugänglich und dank seiner Aufbereitung durch (computer-)linguistische Methoden schreibweisentolerant über den gesamten jeweils verfügbaren Bestand durchsuchbar. Sämtliche Texte stehen zum Download zur Verfügung.« Leider stellt das DTA die Texte nicht in einem E-Book-Format wie EPUB zur Verfügung, sodass man die Werke nicht so ohne Weiteres auf seinem E-Book-Reader lesen kann. In einem Forumsbeitrag erläutert ein Mitarbeiter des DTA die Gründe, warum das so ist. Eine E-Book-Funktion, so der Mitarbeiter, sei Planung, mache aber noch einige Schwierigkeiten.

BitTorrent Sync um Rechner zu synchronisieren und Daten zu teilen

Vor einiger Zeit machte ein Freund mich auf BitTorrent Sync aufmerksam. Ich habe das Programm nun einige Wochen getestet und möchte es hier einmal vorstellen.

WARNUNG

BitTorrent Sync ist proprietäre Software der Firma BitTorrent Inc., die in den USA sitzen. Wir wissen nichts über Backdoors in dieser Software. Ich warne davor, ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen Daten, die nicht in falsche Hände gelangen dürfen, mit BitTorrent Sync zu teilen.

WARNUNG UPDATE

Ein paar Leute haben sich BTSync genauer angeschaut.

Syncthing (Pulse) und BitTorrent Sync im Vergleich

Die beiden Programme werden als sicherer Dropbox-Ersatz im Zeitalter der totalen Überwachung angeboten. Ein Vergleich zeigt, dass es wichtige Unterschiede zwischen den Programmen gibt.

Closed Source und Open Source

Der augenfälligste Unterschied zwischen den beiden Programmen ist die Lizenz. Während Pulse ein Open-Source-Programm ist und unter der GNU General Public License vertrieben wird, ist BitTorrent Sync proprietäre Software.

Wer also auf der Suche nach einem Programm mit offenem Quellcode ist, braucht ab hier nicht weiterzulesen. Syncthing ist cool!

Testleser machen den Unterschied

Testleser finden

Ende September 2013 begann ich mit der Arbeit an dem IT-Buch »Softwaredokumentation mit Sphinx«. Ich setzte damals die Software seit vielen Jahren selbst ein und hatte bereits ein Seminar zu dem Thema gehalten. Die Arbeit ging zügig voran und ich kümmerte mich frühzeitig um Testleser.

Wenn ein Buch eine klar definierte Leserschaft hat, ist es relativ einfach, die richtigen Testleser zu finden. Sphinx ist eine Software zur Dokumentation von Software, die in der Programmiersprache Python geschrieben ist. Das Buch ist also in erster Linie für Entwickler gedacht, die mit Python arbeiten. Da ich mich in dieser Community seit Jahren bewege, war es nicht schwer, Testleser zu finden. Die Testleser bestanden schließlich sowohl aus Personen, die Sphinx noch nicht kannten, als auch aus Entwicklern, die bereits intensiv mit der Software arbeiteten. Dies ergab einen guten Mix aus Know-how und Neugier.

The Making of “Demeter and the Commons of Being”

The source

The original text source file of “Demeter and the Commons of Being” is a plain text file. I use markdown as a simplified markup language to mark headlines, footnotes and other text decorations. The advantage is that I can use a simple text editor to write my books. A markdown text file looks like this:

# Baking Bread

When people begin to bake their own bread, they are soon astonished at the simplicity of the task.

Markdown does not clutter your text with ugly markup tags.

Rechner synchronisieren und Dateien teilen mit git-annex

Eine gute und ein schlechte Nachricht vorweg. Zunächst die schlechte: git-annex ist ein Lösungsansatz für teilweise sehr komplexe Probleme, sodass eine gewisse Einarbeitungszeit notwendig ist, um die Konzepte, die dem Programm zugrunde liegen zu verstehen. Die gute Nachricht: Es gibt einen Assistenten mit Web-Interface, der die Nutzung stark vereinfacht.

Was ist git-annex

git-annex ist eine Erweiterung des Versionierungssystems Git. Git ist wie die meisten Versionierungssysteme optimiert für die Verwaltung von Textdateien. Große binäre Dateien wie Bilder, Videos oder Musikdateien überfordern Versionierungsprogramme. Oftmals macht es auch gar keinen Sinn binäre Daten zu versionieren. Versionskontrollsysteme speichern alle Versionen einer Datei in einem Archiv. Bei Textdateien werden lediglich die Veränderungen von Version zu Version gespeichert. Bei binären Daten legen die meisten Versionskontrollsysteme jedoch eine vollständige Kopie einer leicht veränderten Datei an, sodass die Archive schnell übermäßig groß werden. Mit git-annex werden nur die Metadaten einer Datei in der Versionskontrolle gespeichert und die Datei selbst als Anhang (engl. annex) in einem gesonderten Ordner. Diese Methode, große Dateien als Anhang zu verwalten, und die Macht von Git eröffnen eine ganze Reihe toller Anwendungsmöglichkeiten.

E-Books mit LibreOffice und eLAIX produzieren

Wer Bücher selbst publiziert, wird sehr schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass es unumgänglich ist, die Print- und E-Book-Ausgabe möglichst auf Knopfdruck aus einer Quelle zu produzieren. An anderer Stelle habe ich vor einiger Zeit das Dokumentationssystem Sphinx beschrieben. Sphinx ist zur Dokumentation von Software entwickelt worden, es benutzt LaTeX zur Erzeugung der PDF-Version und ist damit ideal geeignet, um typografisch ansprechende Druckwerke herzustellen. Die Generierung von E-Books im ePub-Format ist zumindest in der Entwicklungsversion ebenfalls sehr zufriedenstellend. Da die Quellen aus einfachen Textdateien bestehen, können sie in jedem Texteditor bearbeitet und mit Hilfe von Git, Mercurial oder Bazaar versioniert werden. Mit Hilfe von Sphinx lassen sich komplexe wissenschaftliche Bücher und E-Books erstellen. Ungeübte Anwender müssen sich jedoch in diese Systeme einarbeiten.

Self-Publishing-Tipps: Versioning rulez!

tl:dr

Hallo liebe Self-Publisher, denkt ihr eigentlich nur an eure Verkaufszahlen oder verschwendet ihr ab und zu auch einen Gedanken an die Nachwelt – will heißen an die armen Literaturwissenschaftlerinnen, die eure Werke einmal erforschen müssen? Wenn euch der Nachruhm wichtig ist, solltet ihr diesen unermüdlich emsigen Wissenschaftlerinnen entgegenkommen, indem ihr die Entstehungsgeschichte eurer Werke protokolliert.

Einige von euch schreiben vielleicht Tagebuch und vermerken darin die Anzahl der Anschläge, die sie geschafft haben. Andere, und das werden die meisten sein, fertigen in regelmäßigen Abständen Sicherheitskopien ihrer Werke an und archivieren sie auf CD. Anhand dieser Sicherheitskopien können die Literaturwissenschaftlerinnen der Zukunft die Entstehung eurer Werke rekonstruieren, falls es dann noch CD-Laufwerke gibt. Sie werden dabei wichtige Erkenntnisse gewinnen: Zum Beispiel, dass die krause Vampirgeschichte eigentlich ein Schlüsselroman über eure Arbeitskollegen ist.

Self-Publishing-Tipps: Typesetting rulez!

tl:dr

Wer als Self-Publisher ein Buch produzieren will, steht plötzlich vor einer Aufgabe, für die man früher eine mehrjährige Lehre absolvieren musste. Schriftsetzer war einmal ein geachteter Ausbildungsberuf.

Die Textverarbeitungsprogramme, allen voran die Plage aus Redmond, haben einem Beruf, in dem sich Kunst und Handwerk vereinigten, den Gar ausgemacht. Schriftsetzer wurden überflüssig, obwohl die Textverarbeitungsprogramme den Schriftsetzer keineswegs ersetzten. Sie haben aus Laien keine Typographen gemacht. Sie haben bloß Mist hoffähig gemacht. Sie haben das Niveau gesenkt. Viele Benutzer einer Textverarbeitung denken, dass sie bloß den Blocksatz aktivieren müssten, um wie gedruckt zu schreiben.

Self-Publishing-Tipps: Single Source rulez!

Sphinx installieren

Der große Augenblick ist da. Das Probeexemplar deines neuen Buches trudelt ein. Du reißt das Paket auf und hältst dein Werk endlich in den Händen. Stolz beginnst du zu blättern und entdeckst auf Seite 56, was nach dutzendfachem Korrekturlesen unentdeckt blieb: einen Tippfehler.

Dumm gelaufen. Aber eine Katastrophe ist das nicht. Schnell ist der Fehler korrigiert und die Druckvorlage wieder zum Dienstleister hochgeladen. Aber halt! In der E-Book-Ausgabe muss der Fehler ja auch korrigiert werden. Kein Problem, schnell erledigt.

Self-Publishing Tipps: Plain-Text rulez!

Der erste Computer, den ich zum Schreiben nutzte, gehörte einem Freund. Es war ein Schneider Joyce Schreibcomputer. Mein erster eigener Computer war ein Atari 1040STF, der nach einigen Jahren durch einen Pentium-Rechner abgelöst wurde, auf dem ich zunächst NeXTStep und anschließend Linux installierte. 2006 kauft ich mir ein Apple Notebook mit dem Betriebssystem Tiger. Ein paar Jahre später folgte ein MacBook mit Snow Leopard. Und diesen Text schreibe ich an einem PC, der mit einem 64-Bit Linux läuft. Auf all diesen Rechnern und Betriebssystemen gab es unterschiedliche Schreibprogramme mit jeweils unterschiedlichen Dateiformaten. Ein Dateiformat blieb jedoch 25 Jahre lang identisch: Plain Text, auf Deutsch Klartext. Und da ich seit 1990 fast ausschließlich mit einfachem Klartext gearbeitet habe, kann ich heute noch Dateien problemlos lesen, die ich vor 23 Jahren zuletzt geöffnet habe. Lediglich die Zeichenkodierung muss manchmal angepasst werden. (Wenn ihr einen Text erstellt, wählt die Zeichenkodierung UTF-8). Wer heute eine Word-Perfect- oder Word-Datei aus den frühen 90er Jahren öffnen will, braucht dagegen gute Nerven.

Eigene Dateien mit Google Play Books lesen

Die Funktion existiert wohl seit einiger Zeit, mir ist sie jedoch erst heute bekannt geworden. Wer häufig kostenlose E-Books im Internet herunterlädt und nicht weiß, wie er sie am besten lesen soll, sollte sich diese Funktion einmal anschauen. Öffnen Sie https://play.google.com/books und klicken Sie auf ›Meine Bücher‹.

In der linken Spalte gibt es den Menüpunkt ›Uploads‹, über den man zu den Büchern gelangt, die man selbst hochgeladen hat. Wenn man noch nie ein Buch hochgeladen hat, ist dieser Bereich leer. Klichen Sie auf ›Dateien hochladen‹, um den Upload-Dialog von Google aufzurufen.

E-Books bei der Deutschen Nationalbibliothek abliefern

Von jedem in Deutschland veröffentlichten Werk sind zwei Exemplare an die DNB abzuliefern. Was wie eine typisch deutsche Verordnung von oben daherkommt, hat einen sinnvollen Hintergrund. Jeder hofft in seiner Bibliothek das Buch vorzufinden, das er gerade sucht. Und von einer Nationalbibliothek erwarten wir, dass sie schlichtweg jedes Buch, das jemals im deutschen Sprachraum geschrieben wurde, vorrätig hat. Also gibt es ein Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek und eine Verordnung über die Pflichtablieferung von Medienwerken an die Deutsche Nationalbibliothek. Damit will man sicherstellen, dass der Bestand der Nationalbibliothek die gesamte deutschsprachige Literatur umfasst.

Setting up a distributed version control system

There are several DVCS around: Bazaar, Mercurial and Git. What I am going to cover here, can be accomplished by each of them. In my examples I refer to Bazaar.

You will find notes on how to install the software on the homepage of each system. It is always very easy.

To use the DVCS open a terminal on Linux and Mac OS X or the command line interpreter under Windows and change into the directory where you want to write your novel. On Linux and Mac OS X you would type:

Beitrag im Open Source Jahrbuch 2008

Der Betrag mit dem Titel »Anwenderemanzipation – Wie Nutzer die Softwareentwicklung beeinflussen können« beschreibt die Möglichkeiten am Beispiel der Python-, Zope- und Plone-Community.

»Obwohl Open-Source-Communities gemeinhin als user groups also als Gemeinschaften von Softwarenutzern gesehen werden, ist die Einbindung der Anwender in den Entwicklungsprozess von Open-Source-Software nicht per se gewährleistet. Die meisten Anwender sind weit davon entfernt, direkten Einfluss auf die Entwicklung der Software zu nehmen, obwohl Open-Source-Software zahlreiche Mitwirkungsmöglichkeiten bietet. Am nächsten kommen dem Idealbild des emanzipierten Anwenders, der die Entwicklung von Software maßgeblich beeinflusst, innovative Anwendernetzwerke wie PloneGov. In diesem Netzwerk haben sich öffentliche Verwaltungen zusammengeschlossen, um Funktionen in das Content-Management-System Plone zu integrieren, die sie in ihrem Alltag benötigen.«

Why do we need bookmarks and Zotero?

Zotero the better bookmark implementation

I never used bookmarks a lot, because there is Google and when I need to look up something I’ll find it there. In fact the use of bookmarks are quite limited. It is only a mean to memorize the location of a webpage. When I forgot the URL of a webpage I can either search for it on Google or in my bookmarks. In either case I get the url in some seconds, if – and only if I bookmarked the page. If I haven’t bookmarked it my bookmark search was in vain and I have to look it up in Google anyway. The result: I never search in my bookmarks but always use Google.

There is a whole world beyond Word

Plain text rules!

If you wrote your first poems in the late 80s with a simple texteditor, you are lucky. Take the file, fire up any decent text editor, load the file and be ashamed of ever having written such stuff. Maybe you’ll encounter some encoding problems, when you did not use ASCII-encoding, some special characters might look strange. But this is fixed in minutes with ›find‹ and ›replace‹. It is really simple. Plain text files are still readable. For any other file in a special format, you need either the original program or converters. So if you want posterity to read your files – stick to plain text.

Mind posterity, author! Use a distributed version control system!

Mind posterity, author! Don’t you daydream that some day legions of scientists analyze your writings to find out, when you get for the first time the idea to make a tiny alien called Glimpsy the hero of your novels? Sure you do. And you can make research easier for them if you use a version control system.

WTF is a version control system?

A version control system is something to keep track of changes in code. Developer use a VCS when they write their programs. If you ever wondered, what these guys are doing, when they hack onto their keyboards, here I’ll show you: they type in plain text like this:

Bean: das Böhnchen unter den Textverarbeitungen für Mac OS X

Bean ist das Böhnchen unter den Textverarbeitungsprogrammen für Mac OS X: vollständig in Cocoa integriert kommt es als praktisches Leichtgewicht daher.

Dabei kann Bean vieles, was beim Schreiben von Texten unentbehrlich ist:

  • Anzeige der Wort- und Zeichenanzahl in der Fußleiste
  • Ausführliche Statistik
  • Ein großer Zoom-Schiebregler, mit dem man die Anzeige ruckzuck verändern kann
  • Ein Inspektor-Panel zur Einstellung der Zeichensatz-Stile
  • Backups mit Zeitstempel
  • Automatisches Sichern
  • Eine Option, mit der man sich zur Augenschonung den Text in einer anderen Farbe anzeigen lassen kann (z. B. weißer Text auf blauem Hintergrund)
  • Eine Option, mit der Bean immer im Vordergrund bleibt (Float Window)
  • Automatisches Ersetzen der normalen Anführungszeichen in einstellbare typografische Anführungszeichen
  • Tastatur-Befehl, um an die Stelle zu springen, an der der Text zuletzt bearbeitet wurde
  • Cocoa-Werkzeuge wie Rechtschreibprüfung, Wortergänzung etc.

Leider unterstützt Bean im Moment noch keine Fußnoten, sodass der Editor für einige Zwecke nicht zu gebrauchen ist.

Schreiben auf dem Mac

Entscheidend ist, was hinten herauskommt

Als Werbetexter und Buchautor habe ich reichlich Erfahrung in der Erstellung von Texten am Computer. Allerdings war, wie ich feststellen musste, meine Sichtweise auf die Programme, die ich bisher genutzt habe, etwas einseitig. Bisher habe ich die Programme danach beurteilt, was hinten herauskommt. Und dabei waren mir vor allem zwei Dinge wichtig: standardkonforme portable Textformate und typografische Eleganz. Dies ist auch der Grund, warum ich seit Anfang der 90er Jahre immer noch mit dem gleichen Programm arbeite: LaTeX. LaTeX ist eine Markup-Sprache, bei der eine reine Textdatei erstellt wird, die strukturierte Dokumente erzeugt, die dann auf Knopfdruck typografisch hervorragend gesetzt werden. Auf meinen Linux-Rechnern habe ich zur Texterstellung den Editor Emacs oder LyX genutzt, auf dem Mac nutze ich TexShop. Der Vorteil von LaTeX ist, dass ich problemlos Texte aufrufen und bearbeiten kann, die ich vor mehr als zehn Jahren geschrieben habe.

Was ist Netzliteratur?

Netzliteratur muß in erster Linie Literatur sein, will sie nicht nichts sein. Dies ist kein Wortspiel, weder im ersten Halbsatz, noch im zweiten. Sobald wir von Literatur im und durch das Netz sprechen können, und nicht von Netzkunst im allgemeinen, wird diese Netzliteratur Literatur sein und als solche von der Kontinuität der Sprache und des Mythos geprägt sein.

Die fast bruchlose Kontinuität von Sprache und Mythos ist so selbstverständlich, daß wir uns dieses Phänomen immer wieder bewußt vor Augen führen müssen, um das Erstaunliche darin zu erkennen. Die historische Stringenz in Sprache, Plot, mythisch-psychologischer Situation und Erzählstil ermöglicht es uns heute, ohne große Anstrengung den Gilgamesch-Epos, die Ilias, die Pindarschen Hymnen, den Simplicissimus, den Aristipp von Wieland, Hölderin, Döblin, Joyce oder Grass zu lesen - und zu verstehen. Diese Reihe von Werken und Dichtern kann beliebig erweitert werden. Mythen, Epen, Märchen aus allen Herren Ländern, egal in welchem Jahrhundert und in welcher Sprache sie ursprünglich geschrieben wurden, bilden zusammen den großen unerschöpflichen Fundus an Erzählungen, aus dem wir noch heute schöpfen, wenn wir Literatur schaffen. Und aus diesem Reservoir muß sich auch die Netzliteratur speisen, will sie Literatur sein. Denn bevor sie Netzliteratur sein kann, muß sie zunächst Literatur sein.